Einleitung
Ein Blackout, ein weitreichender und unerwarteter Stromausfall, stellt unsere moderne Gesellschaft vor große Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Wasserversorgung. Dieser Artikel beleuchtet, wie lange Trinkwasser aus der Leitung bei einem Blackout verfügbar ist und welche Methoden zur Wasserreinigung und -aufbereitung ohne Strom existieren.
Wasserversorgung bei einem Blackout
Trinkwasserversorgung in den ersten 72 Stunden
Im Falle eines Blackouts ist laut Rahmenkonzept der Trinkwassernotversorgung eine Versorgung mit Trinkwasser für mindestens 72 Stunden vorgesehen. Wasserversorgungsbetriebe setzen hierfür Notstromaggregate ein, die die Pumpen zur Wasserverteilung betreiben.
Tabelle: Notstromkapazität und Wasserversorgung
Probleme in bestimmten Gebieten
In Gebieten mit erhöhtem Gelände oder in Hochhäusern kann es jedoch aufgrund des benötigten Wasserdrucks zu Problemen kommen. In solchen Fällen ist die Verfügbarkeit von Trinkwasser von der Notstromversorgung der Druckerhöhungsstationen abhängig.
Maßnahmen nach den ersten 72 Stunden
Nachdem die Notversorgung der ersten 72 Stunden abgelaufen ist, sieht das Konzept vor, dass die Bevölkerung mithilfe von Trinkwassertransportkomponenten und Notbrunnen versorgt wird. Hierbei werden täglich bis zu 15 Liter pro Person bereitgestellt, sofern möglich.
Wasserbeschaffung bei längerem Stromausfall
Checkliste: Wasservorrat pro Person
| Artikel | Menge für 14 Tage | Anmerkungen |
|---|---|---|
| Stilles Wasser in Flaschen | 28 Liter | Trinkwasser |
| Leitungswasser in Wassertanks | 20 Liter | Kochen und Körperpflege |
Hinweise & Verwendung
- Wasserflaschen: Sollten regelmäßig ausgetauscht werden.
- Wassertanks: Mit Wasseraufbereitungstabletten kann das Wasser bis zu 6 Monate haltbar gemacht werden.
Nutzung von Notbrunnen
Notbrunnen und Schwengelpumpen können eine wichtige Wasserquelle darstellen. Das hier gewonnene Wasser eignet sich nach einer Aufbereitung zum Waschen, Abwaschen und mit Einschränkungen auch zum Trinken.
Standorte von Notbrunnen
Die Kenntnis der Standorte von Notbrunnen in Ihrer Nähe ist essentiell. Informieren Sie sich im Vorfeld über die Verfügbarkeit dieser Wasserquellen in Ihrer Gemeinde oder Stadt.
Vorratshaltung von Kanistern
Es ist ratsam, leere Kanister für den Transport des Wassers von den Notversorgungsstellen vorrätig zu halten.
Methoden zur Wasseraufbereitung ohne Strom
Abkochen von Wasser
Das Abkochen von Wasser ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um Keime und Viren abzutöten. Es empfiehlt sich, das Wasser für mindestens eine Minute zu kochen.
Chemische Wasseraufbereitung
- Bleichmittel: Eine verdünnte Bleichmittellösung kann zur Desinfektion von Wasser eingesetzt werden. Achten Sie auf die korrekte Dosierung, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
- Wasseraufbereitungstabletten: Micropur Forte und AquaTabs sind Beispiele für effektive Wasseraufbereitungstabletten. Sie beseitigen Mikroorganismen und machen Wasser sicher trinkbar. Beachten Sie die Anweisungen des Herstellers bezüglich Dosierung und Einwirkzeit.
Filterung
- Filtermethoden: Die Kombination von Filtern und chemischer Behandlung verbessert die Wasserqualität deutlich, insbesondere bei trübem Wasser.
Wasseraufbereitung im Haushalt
Langfristige Lösungen
Für eine dauerhafte Lösung können in Privathaushalten Wasseraufbereitungsanlagen installiert werden, die Kalk entfernen und die Wasserqualität erhöhen.
Tipps zur Wasseraufbereitung in Notfallsituationen
- Vorräte anlegen: Halten Sie immer einen Vorrat an sauberem Trinkwasser bereit.
- Regelmäßige Überprüfung: Überprüfen Sie regelmäßig die Funktionsfähigkeit Ihrer Wasseraufbereitungsgeräte.
- Notfallpläne: Erstellen Sie einen Notfallplan für die Wasserversorgung, der die Nutzung alternativer Wasserquellen vorsieht.
FAQ
A: Wasserwerke sollen in der Lage sein, für mindestens 72 Stunden Trinkwasser bereitzustellen. In höher gelegenen Gebieten oder bei fehlender Notstromversorgung kann es jedoch zu Einschränkungen kommen.
A: Neben dem Abkochen von Wasser sind Wasseraufbereitungstabletten eine praktische Lösung. Auch Filteranlagen können, sofern sie nicht auf Strom angewiesen sind, zur Aufbereitung genutzt werden.
A: Es ist wichtig, vor einem Blackout Notbrunnen und Schwengelpumpen zu lokalisieren. Zudem sollte ein Wasservorrat für mindestens 14 Tage angelegt werden.
A: Die elektrischen Pumpen, die Wasser in die Haushalte befördern, können bei einem Stromausfall ausfallen, wodurch das Wasser aus den Leitungen nach einigen Stunden nicht mehr fließen könnte.
A: In der Regel ist die Wasserversorgung so ausgelegt, dass sie bei einem Blackout mindestens 72 Stunden aufrechterhalten werden kann, vorausgesetzt, die notwendigen Notstromaggregate sind vorhanden.
A: Es kann vorkommen, dass Wasser noch für einige Zeit nach Stromausfall fließt, aber es sollte nicht unbehandelt getrunken werden, da die Gefahr von Verunreinigungen besteht.
A: Es wird empfohlen, einen Vorrat an Trink- und Brauchwasser anzulegen. Faltkanister sind zum Transport des Wassers praktisch, und die Wasserversorgung könnte über Tankwagen aufrechterhalten werden.
Fazit
Die Vorbereitung auf Situationen ohne Strom ist entscheidend für die Sicherstellung einer sicheren Trinkwasserversorgung. Durch das Verständnis und die Anwendung verschiedener Wasseraufbereitungsmethoden können Sie sicherstellen, dass Sie und Ihre Familie auch bei einem Blackout Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.
